Vielleicht überlegst Du Dich selbstständig zu machen, oder hast Dich vor gar nicht all zu langer Zeit selbstständig gemacht, dann könnte Dich dieser Blogbeitrag interessieren. In meinen inzwischen 11 Jahren in der Selbstständigkeit habe ich so einiges gelernt, was mir am Anfang sehr geholfen hätte. Eine Lernerfahrung möchte ich gern mit Dir teilen.
Die Selbstständigkeit ist für viele ein Traum, den sie lange mit sich tragen und der von den Meisten einiges an Mut erfordert ihn tatsächlich auch anzugehen. In ihren Träumen geht es meistens darum, dass sie sich ihre Zeit frei einteilen können, arbeiten können wo sie wollen und auch noch mehr Geld verdienen als in der Festanstellung. Das ist alles auch möglich und ich kenne viele Selbstständige, die das erreicht haben. Dafür ist viel Arbeit nötig und Du kannst im Vorfeld oder auch später einiges tun, was Dich dabei unterstützt.
Für mich war es am schwierigsten konsistent an meinen Aufgaben zu arbeiten. In meinem Job hatte ich klare Strukturen und musste am Anfang der Woche definieren, was ich in der Woche alles schaffen werde und das habe ich mit meinem Chef besprochen und so nur seiner Meinung nach sinnvolle Aufgaben aufgenommen. Das wurde dann in der Woche drauf kontrolliert. Ich hatte zwar sehr flexible Arbeitszeiten, aber musste trotzdem jeden Tag mindestens 8 Stunden arbeiten.
Mit meiner Selbstständigkeit wurde auf einmal alles anders. Ich musste alles selbst entscheiden. Wann ich arbeite, wie viel und an welchen Aufgaben. So sahen dann meine Tage auch aus. Ich habe gemacht worauf ich Lust hatte, meistens nur wenige Stunden am Tag, wenn überhaupt und was ich heute nicht erledigt hatte konnte ich ja auch noch morgen oder übermorgen oder irgendwann machen. Dass das kein guter Start in die Selbstständigkeit ist, ist vermutlich offensichtlich, oder?
Obwohl es offensichtlich ist, dass das kein guter Plan ist, sehe ich doch sehr viele ihre Selbstständigkeit genau so starten. Natürlich, nach einem anstrengenden und unbefriedigenden Job möchte man auch erstmal runter kommen. Vielleicht bekommt man sogar auf die eine oder andere Art und Weise Unterstützung vom Jobcenter. Ich weiß nicht wie lange die einen unterstützen, aber einige Monate bestimmt. Und es sind doch noch so viele Monate, da kann man es doch erstmal ruhig angehen.
Ja, spricht an sich nichts dagegen. Allerdings verstreichen bei den meisten die Monate, ohne, dass etwas passiert. Kurz bevor ihnen dann der Geldhahn abgedreht wird merken sie, dass sie endlich was tun müssen, was dann natürlich nicht mehr ganz so leicht ist.
Daher empfehle ich jedem, der sich Selbstständig machen möchte sich vorher vorzubereiten und sich vorher genau zu überlegen, wie lange die Übergangsphase dauern darf und ab wann wieder konzentriert gearbeitet wird. Ab diesem Zeitpunkt sollte dann auch mehrere Stunden am Tag gearbeitet werden. Am Besten Du nimmst Dir wieder 5 Tage in der Woche, an denen Du mindestens 4 bis 6 Stunden arbeitest. Wenn Du produktiv bist können es auch gern mehr als 6 Stunden sein.
Warum empfehle ich Dir nicht 8 Stunden zu arbeiten? Ich habe immer wieder festgestellt, dass wir es selten schaffen 8 Stunden zu arbeiten. Da gibt es auch einige Studien, die nachweisen, dass die meisten Angestellten eher um die 4 Stunden wirklich produktiv arbeiten. Du kannst Deine produktiven Zeiten übrigens durch einen kurzen Mittagsschlaf oder ähnliche Entspannung stark erhöhen.
Ok, 5 Tage die Woche mindestens 4 Stunden arbeiten hört sich ja nicht so schwer an. Trotzdem fällt es vielen Selbstständigen am Anfang schwer, bzw. es werden Dinge als Arbeit definiert, die keine Arbeit sind. Da wird dann z.B. gesagt, dass das Buch oder das Webinar oder das Treffen wichtig sind. Oft ist es aber nur Ablenkung. Ich zähle z.B. Weiterbildung nicht zu den 4 Stunden dazu. In diese 4 Stunden gehören alle Aufgaben, die Deine Selbstständigkeit konkret voran bringen. Also alles was entweder direkt der Kundenaquise dient oder der Erfüllung der Kundenaufträge.
Um Dich zu unterstützen an Deinem Vorhaben dran zu bleiben und das Ziel erfolgreiche Selbstständigkeit tatsächlich auch zu erreichen empfehle ich Dir Deine Umwelt zu gestalten. Viele unterschätzen die Macht und den Einfluss ihrer Umwelt. In Deinem Job hast Du eine Umwelt von Menschen, die 5 Tage in der Woche 8 Stunden arbeiten. In Deiner Selbstständigkeit bist Du auf einmal allein. Niemand um Dich herum arbeitet. Das würde ich am Besten von Anfang an ändern. Falls Du Dir nicht hundertprozentig sicher bist, dass Du Dich auch allein zu Hause hinsetzt und arbeitest, dann miete Dich in einem Co-Working-Space ein. Das hat einige Vorteile:
- Du hast andere Menschen um Dich herum, die arbeiten.
- Du kannst schwieriger die Zeit vor dem Rechner einfach auf Youtube oder anderen Videoplattformen vertrödeln.
- Du lernst Menschen kennen, die Dich bei Deiner Selbstständigkeit unterstützen können.
- Du musst Dich ordentlich anziehen und das Haus verlassen und kommst dadurch in eine andere Stimmung.
- Du bist nicht allein. Du hast soziale Kontakte.
Du musst das auch nicht dauerhaft machen. Vielleicht reichen Dir ein zwei Monate und Du hast gelernt Dich selbst zu motivieren und konsistent zu arbeiten. Vielleicht merkst Du aber auch, dass Dir das gut tut, weil Du merkst wie wichtig Dir die sozialen Kontakte sind. Das unterschätzen viele, wie wichtig die täglichen sozialen Kontakte im Büro sind.
Das ist allerdings nur ein Faktor Deiner Umgebung, den Du angehen solltest. Ein weiterer Faktor sind grundsätzlich die Menschen, die Dich umgeben. Suche Dir möglichst viele erfolgreiche Selbstständige und Unternehmer, mit denen Du Dich regelmäßig triffst. Dabei geht es nicht darum mit ihnen Geschäfte zu machen. Es geht darum Menschen um Dich zu haben, von denen Du lernen kannst. Menschen, die die Schritte die Du gehen möchtest schon erfolgreich gegangen sind. Menschen, die Dir Mut machen, auch wenn es mal schwerer wird. Und wenn Du es tatsächlich nicht schaffen solltest solche Menschen kennen zu lernen, dann lies Bücher von ihnen. Lies Biografien und lass Dich von ihnen motivieren. Gerade in schweren Zeiten kann das sehr hilfreich sein.
Wenn Du an diesen beiden Faktoren arbeitest, also einerseits sicher stellst, dass Du regelmäßig und konsistent an Deiner Selbstständigkeit arbeitest und andererseits Dich mit Menschen umgibst, die Dir Mut geben und von denen Du lernen kannst, dann hast Du schon einen großen Schritt gemacht. Probiere es aus, es ist nicht schwer, macht aber einen großen Unterschied.
Mit diesem Beitrag nehme ich an der Blogparade von My Expat Days teil. Ich schreibe hier regelmäßig über Themen der Zielerreichung und unter anderem auch, wie sich das Ziel Selbstständigkeit besser erreichen lässt. Wenn Du keinen Beitrag verpassen möchtest, dann melde Dich bitte hier zu meinem Newsletter an:
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