Früher dachte ich, Sprachen liegen mir nicht. Ich bin eher der Naturwissenschaftler. Mathe, Physik, Chemie, Informatik, das ist meine Welt. Ich war froh, wenn ich in Englisch, Deutsch oder Russisch eine 3 hatte. Mehr ist für mich nicht möglich, dachte ich. Jetzt sind viele Jahre seit der Schule vergangen und inzwischen sehe ich das anders. Dadurch, dass ich sehr viel auf Englisch lese ist mein Englisch inzwischen ganz gut geworden. Aber am interessantesten sind meine Erlebnisse auf Reisen. Ich weiß nicht wo ich das her habe, aber wenn ich in ein fremdes Land komme, dann möchte ich zumindest grundlegende Dinge in der Landessprache kommunizieren können. Also höre ich den Menschen zu, frage was das heißt und wende es so schnell wie möglich an. Immer wieder sind meine Reisebegleiter beeindruckt, wie schnell ich mir die Sachen merken kann. Wie kann es sein, dass ich als Schüler gedacht habe, dass mir Sprachen nicht liegen und ich jetzt immer wieder das Feedback bekomme, dass ich erstaunlich schnell eine Sprache lerne. Ich erkläre mir das damit, dass ich die Sprache jetzt anders lerne. Daher möchte ich Dir in diesem Artikel auch keine konkrete Methode zum Sprachen lernen vorschlagen, sondern Dich motivieren Dir verschiedene Methoden anzuschauen und die für Dich passende zu finden.
Wie finde ich die für mich passende Methode, um eine Sprache zu lernen?
Als ersten Schritt würde ich mich von der Idee lösen, dass ich eine Sprache schnell lernen kann. Wenn es klappt, super, wenn nicht ist es aber auch nicht schlimm. Es braucht eben seine Zeit und die ist für jeden unterschiedlich lange, was nichts mit Deiner Intelligenz zu tun hat.
Als zweites würde ich mir überlegen wie ich am Liebsten lerne. Wann macht mir Lernen am meisten Spaß? Wenn es Dir keinen Spaß macht bedeutet das, dass Du Dich dazu zwingen musst. Dafür ist Motivation und Willenskraft nötig und beides ist irgendwann erschöpft, oder Du kannst sie nicht mehr für andere Vorhaben nutzen. Englisch habe ich zum Beispiel dadurch gelernt, dass die meisten Computerbücher, Blogs und Foren in Englisch waren. Auch als ich mich mehr in mehr mit Persönlichkeitsentwicklung, Motivation, Willenskraft, Gewohnheiten usw. beschäftigt habe, habe ich fast ausschließlich englische Bücher gelesen, da es die meisten gar nicht auf Deutsch gab. Ich lese schon seit ich lesen kann sehr gern, deswegen funktioniert das für mich. Vielleicht schaust Du gern Filme oder Serien und kannst die im Original schauen und so die Sprache lernen. Wie gesagt, finde raus was Dir Spaß macht. Stundenlang im Klassenraum zu sitzen hat mir nie Spaß gemacht, dann lieber in das Land reisen und viele Menschen kennen lernen und mit ihnen sprechen.
Damit bin ich auch schon bei drittens. Überlege Dir, wie Du die Intensität möglichst hoch halten kannst. Es gibt Studien, die nachweisen, dass jeden Tag 5 Minuten lernen besser ist, als einmal in der Woche eine Stunde. Das heißt, wenn Du jeden Tag eine Folge von einer Serie schaust, ein paar Seiten in einem Buch liest oder Dich ein paar Minuten in der Sprache unterhältst, dann ist das besser, als einmal in der Woche in einen Kurs zu gehen. Ich glaube sogar, dass Du so die Grammatik lernen kannst, ohne die konkreten Regeln lernen zu müssen. Vielleicht nicht zu einhundert Prozent, aber so gut, dass Du Dich verständigen kannst.
Erst wenn ich diese drei Punkte geklärt habe mache ich mir darüber Gedanken auf welche Lernmaterialien ich zurück greife und wie ich das vielleicht durch Kurse oder Reisen ergänze. Das hängt natürlich auch stark von Deinem Ziel ab, wie gut Du die Sprache können möchtest. Danach entscheidet sich auch, wie intensiv Du Dich der Sprache widmen solltest. Grundsätzlich ist es hilfreich das Ganze möglichst abwechslungsreich zu gestalten und sich durch Deine Lieblingsthemen der Sprache zu widmen. Sorge dafür, dass es Dir so viel Spaß wie möglich macht. Du wirst merken, dass Du viel weniger über die Sprache nachdenkst, weil Dich das Thema rein zieht. Du schlägst von ganz allein Wörter nach, weil Du wissen möchtest was es bedeutet. Es interessiert Dich wirklich. Außerdem werden Dir immer wieder die gleichen Worte begegnen, die mit Deinem Lieblingsthema zu tun haben. Und Du lernst diese Worte schneller, weil Du mit ihnen etwas verbindest. So hast Du schnell Erfolgserlebnisse, was wieder dazu beiträgt, dass Du die Sprache einfacher lernst.
Du siehst, das Wichtigste ist Spaß. Selbst wenn Du aus beruflichen Gründen eine Sprache lernen musst. Überlege Dir wie Du dabei möglichst viel Spaß haben kannst, das macht es Dir sehr viel einfacher. Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade “Wie lernst Du eine Sprache?” in der sicher auch die eine oder andere konkrete Methode vorgeschlagen wird. Schau Dir ein paar der konkreten Möglichkeiten an und überlege Dir, ob Dir das Spaß machen würde. Wenn Dich weitere Beiträge interessieren, dann melde Dich hier einfach zum Newsletter an:
Sehr nützlicher Artikel, Sascha. Danke!
Ich versuche schon seit 9 Monate gut Deutsch zu lernen. Ich finde, dass es wirklich tiefe Sprache mit sehr flexibel inneres Struktur. Es macht mir wirklich Spass, wie ihre Ratschläge.
Aber meinst du wirklich, dass eine Sprache genug nur im Großen und Ganzen wissen? Ich kann es mich vorstellen, wenn man die Sprachen von einer Sprachgruppe erlernt, aber wenn es nicht nur um die Unterhaltung geht, sondern um Vertiefung in einer Sprache, finde ich sehr oberflächlich.
Ich kann auch sagen, dass ich weder Leo.org, noch m-translate.de nutze, um Bücher zu lesen. Das sind echt erschwingliche Wörterbücher mit hohe Mannigfaltigkeit. Und danach mache ich die Notizen mit Wörter. Es ist sehr nützlich, um auf einer anderen Sprache zu denken.
Danke. Viele Erfolg.
Tor.
Du hast vollkommen recht in dem Artikel ! klar jeder muss eine eigene art und weise finden wie er Sprachen lernt. Wir Menschen sind individuell und dementsprechend lernt jeder auch anders der eine schneller der andere langsamer aber wenn man was wirklich will und man sich auch hundert Prozent dahinter setzt dann wird man dieses Ziel auch eines Tages erreichen.
PS. super Artikel weiter so !